Typ/Type: Zivil - Villa - Villa Rustica
Provinz/Province: Germania Superior - Civitas Taunensium
Adresse/Address: 61381 Friedrichsdorf-Seulberg (Taunus), Deutschland (Hessen)
Siehe/See:
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- Suleburc Chronik, 12 Jahrg. 1981 S.29f, Geschichtsblätter des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Friedrichsdorf e.V.
- G. Schell • Die römische Besiedlung von Rheingau und Wetterau, S.100; 60, Abb.14, Nassauische Annalen 75, 1965.
- G. Wolff • Die südliche Wetterau in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, 1913, S.141, Römisch-Germanische Kommission des Kaiserlichen Archäologischen Instituts, Frankfurt am Main.
- Dietwulf Baatz • Ein Lageplan der Villa rustica "Hunburg" bei Freidrichsdorf-Seulberg (Hochtaunuskreis), Saalburg Jahrbuch 38 • 1982, S.26 ff.
- Bodendenkmaldatei des Hochtaunuskreises Nr. 7568.
- Das nach Südosten sich abdachende Feld zwischen Seulberg und Friedrichsdorf ist seit Jahrzehnten durch zahlreiche römische Funde unter dem Namen "Huhnburg" bekannt. L. und H.Jacobi haben dort 1873 und 1905 Ausgrabungen unternommen und ausgedehnte Mauerfundamente festgestellt, daß "sich einstweilen nicht sagen läßt, ob das angeschnittene Trümmerfeld eine geschlossene Siedlung umschließt oder ob hier....zwei, vielleicht auch zeitlich getrennte Anlagen gesucht werden können". Ein ausgegrabenes Herrenhaus zeigt in seinem Grundriß den Typus der Villa, auf deren Längsseite ein von zwei Eckrisaliten umsäumter Gang verläuft. Zwei Kanäle haben in dem Haus ihre Ausgangspunkte. Der eine ist als Küchenbodenauslauf zu betrachten und war in seiner Bauweise weitaus exakter als nötig verarbeitet: "Vielleicht hat das Bestreben, eine besonders sorgfältige Arbeit zu liefern, oder ein gutes Vorbild den Ausführenden geleitet; ein praktischer Grund für die Herstellung eines geräumigen, fest gedichteten Bodenabflusses ist nicht recht ersichtlich". Der andere Abfluß ist aus in Lehm eingestampften Holzröhren konstruiert: "Auch hier sehen wir wieder das Streben nach dichtem Abfluß. Beide Kanäle verlaufen unweit des Gebäudes im Boden und sind nicht bis zur Talsohle hinabgeführt, ein Beweis vielleicht, daß sie keine großen Flüssigkeiten zu führen hatten". Auch in dem aufgedeckten Wirtschaftskeller, der von der Küche aus über eine Treppe zu erreichen war, wurde eine besondere Sorgfalt auf Herstellung und Entwässerung des Bodens verwendet. Der gesamte Bau schien in seinen wichtigsten Teilen aus Bruchsteinen errichtet. Mit Ausnahme des turmartigen Nordosteckbaus waren wohl die meisten Räume einstöckig gehalten. Umherliegende Kachelbruchstücke deuteten darauf hin, daß verschiedene Zimmer heizbar waren, wenn auch keine Reste einer Suspensura gefunden wurden. Die Mörtelbrocken der Innenwände trugen teilweise einen Verputz, der von einer feinen Tünche überzogen war; darüber hatte man satte rote, grüne und gelbe Farben gemalt. ....... Zusammen mit drei großen Wirtschaftsgebäuden liegt das Anwesen auf einer Lößfläche der Nordostseite des "Dillinger Berges", oberhalb einer von Wiesen umsäumten kleineren Bachniederung, von wo aus eine weite Sicht über die Wetterauer Landschaften gewährleistet ist. In GoogleEarth (Layer 6/17/2015) zeigen sich die Gebäudestrukturen deutlich ab. Die beiden von D. Baatz als Umgrenzungsmauern gedeuteten Mauerzüge gehören zu einem weiteren großen Gebäude mit Einbauten.