Das Kastell und seine Zivilsiedlung waren für mehr als 300 Jahre ein wichtiger Bestandteil der Küstenverteidigung am Solway Firth an der nordwestlichen Grenze des Römischen Reiches. Diese bestand aus einer Reihe von Kastellen, Kleinkastellen und Wachtürmen und diente als westlicher Flankenschutz des Hadrianswalls. Das Kastell war vermutlich Hauptquartier, sowie Nachschubhafen für die Garnisonen der Küstenkastelle und wohl auch Flottenstützpunkt. Die dortige römische Zivilsiedlung gilt als die größte, die bislang im Umfeld des Hadrianswalls entdeckt werden konnte.
Das Senhouse-Museum, untergebracht in einem 1885 von der Royal Navy errichteten Gebäude, verfügt über eine umfangreiche und international bedeutende Sammlung römischer Altäre und andere in Maryport oder seinem Umland geborgenen archäologischen Funde. Fünf dieser Altäre wurden von den jeweiligen Kastellkommandeuren gestiftet. Bei einigen von ihnen konnte man ihren Lebenslauf und Karriere teilweise rekonstruieren und ihre Stationen quer durch das römische Reich nachverfolgen.
Das Areal befindet sich heute in Privatbesitz, dennoch können seine Überreste von den umliegenden Straßen und Wegen aus betrachtet werden. Darüber hinaus kann man seine Besichtigung mit einem Besuch des Museums verbinden. Beim Museumsgebäude befindet sich eine – einem Limesturm nachempfundene – Aussichtsplattform, von wo man aus das gesamte Kastellareal überblicken kann.
Vom Kastell ist nur noch eine leicht erhöhte Erdplattform, direkt neben dem Senhouse Museum, zu sehen. Es hatte den für mittelkaiserzeitliche Festungen typischen rechteckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken (Spielkartenform). Die nach Nordwesten ausgerichtete Anlage misst 135 Meter von Nord nach Süd und 139 Meter von Ost nach West. Der einzige noch sichtbare Mauerrest befindet sich neben dem Nordtor. Das Lager bedeckte eine Fläche von 2,58 ha. Seine Umfassungsmauern waren 1,80 Meter dick, und sind teilweise noch 3,1 Meter hoch erhalten. Sie waren durch innen angesetzte, quadratische Zwischentürme verstärkt und von mehreren Gräben als Annäherungshindernisse umgeben (vier an der Nordseite, drei auf der Südseite, zwei an der West- und Ostseite). Als Wehrgang diente eine rückwärtig aufgeschüttete Erdrampe. Betreten werden konnte das Lager durch vier Tore im Norden, Süden, Westen und Osten. Die Ecken waren zusätzlich mit innen angesetzten, langrechteckigen Türmen verstärkt. Die Zwischen- und Ecktürme sind noch als leichte Bodenerhebungen zu erkennen. Das Steinkastell ersetzte vermutlich auch den Wachturm 23B.
Innerhalb der Festung konnten nur die Positionen der Lagerverwaltung (Principia), des Kommandantenhauses (Praetorium) exakt bestimmt werden. Sicherlich verfügte es auch über mehrere Getreidespeicher (Horreum), Kasernenblöcke (Contubernia) und diverse Funktionsgebäude wie ein Bad (Therme/Balineum) Backstuben und Werkstätten (Fabricia).
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