Die extramurale Zivilsiedlung (Vicus), die sich nördlich und nordöstlich der römischen Festung ausbreitete, gilt als die größte die bislang im Umfeld des Hadrianswalls entdeckt werden konnte. Seine Lage ist hauptsächlich durch Luftaufnahmen und geophysikalische Untersuchungen bekannt. Es wird angenommen, dass sich die bebaute Fläche der Siedlung auf einer Länge von 420 Meter entlang der vom Nordtor ausgehenden Straße erstreckte. Es muss in Alauna auch ein größerer Hafen existiert haben, seine exakte Position ist aber nicht bekannt.
Collingwood nahm an, dass der Vicus aus dem dritten oder vierten Jahrhundert stammt und über dem früheren Gräberfeld des Kastells erbaut wurde. Die 2014 durchgeführten Bodenradaruntersuchungen deckten eine Art Anleger, noch gut erhaltene Fundamente einer komplexen mehrperiodigen Zivilsiedlung und eine Straße – die mutmaßlich zu einem Lagerhaus führte – auf. Die Siedlung war außerdem von ausgedehnten Feldern und kleineren Gartenparzellen umgeben. Einige davon waren auch mit Gebäuden bebaut. Die im Jahr 1880 durchgeführte Untersuchung ergab, dass besonders die Straße nach Beckfoot von zahlreichen Gebäuden (Streifenhaus) flankiert wurde. Die meisten dieser Häuser dürften um 200 n. Chr. erbaut worden sein. 2013 deckte man die Überreste ein römisches Gebäude, das ungefähr 20 Meter lang und 5 Meter breit war und über drei Haupträume verfügte. Die Archäologen sind sich noch nicht sicher, für welchen Zweck es verwendet wurde. Solche Multifunktionsgebäude wurden meist gleichzeitig als Werkstätten, Läden und für Wohnzwecke genutzt. Die im Gebäude vorgefundenen Münzen und Keramikscherben deuten darauf hin, dass es nicht länger als 50 Jahre bewohnt war und in spätrömischer Zeit aufgegeben wurde. Die große Ausdehnung des Trümmerschuttes und diverser Funde deutete auf eine beachtliche Größe der Zivilsiedlung hin. Bei den Untersuchungen wurde auch ein Erddamm beobachtet, die einen Teil des Vicus umschließt. Sie wurde später als Erweiterung des Kastellwalls interpretiert, ist aber wahrscheinlich nichts anderes als eine relativ neue Feldbegrenzung.








