Südlich, westlich und östlich war das Kastell von einer Zivilsiedlung (vicus) umgeben. Ihre Entwicklung erreichte zwischen dem späten dritten bis zum frühen vierten Jahrhundert ihren Höhepunkt. Nach Barbareneinfällen im späten vierten Jahrhundert wurde sie wieder verlassen. Ein beträchtlicher Teil ihrer Bewohner dürfte aber nicht geflohen sein, sondern sich hinter den Mauern der Festung in Sicherheit gebracht haben. Die Archäologen beobachteten an den internen Gebäuden (z. B. an der Principia) des Kastells für die fragliche Zeitperiode eine Reihe von baulichen Veränderungen, die wohl vorgenommen werden mussten, um die Zuzügler unterbringen zu können. Da die reguläre Besatzung im vierten Jahrhundert wohl nur mehr um die 300 Mann umfasste, war im Lager reichlich Platz vorhanden. Römische vici besaßen für gewöhnlich keinen eigenen Verwaltungsapparat und Rechtsstatus und waren der Gebietskörperschaft einer civitas zugeordnet. Eine südlich des Kastells entdeckte Inschrift lässt aber vermuten, dass in der Siedlung Ratsversammlungen abgehalten wurden, die nicht unter der Kuratel des Militärs standen. Die ältesten Gebäude der Siedlung wurden südlich des Wallgrabens entdeckt, d. h. noch außerhalb der militärischen Sperrzone. So konnte man die Festung gegebenenfalls noch erweitern, wie im Kastell Onnum zu Anfang des 3. Jahrhunderts geschehen. Die Fundamente von zwanzig Gebäuden wurden in den 1930er Jahren freigelegt. Sie reihten sich hauptsächlich entlang einer von Nord nach Süd verlaufenden Straße, die das Kastell mit dem Stanegate verband und vom Wallgraben bis zum Südtor des Lagers führte. Sie stammten alle aus dem 3. und 4. Jahrhundert. Bei den Ausgrabungen konnte jedoch nicht das exakte Gründungsjahr der Siedlung ermittelt werden.
Locatie:
- Verenigd Koninkrijk, Grindon
- geo:55.011501,-2.329442
- Locatie ± 25-100 m.
Period or year:
- 120 / 390
Classificatie:
- Vicus of canabae
- Zichtbaar
Identifiers:
- vici:place=12829
Annotaties
http://www.pastscape.org.uk/hob.aspx?hob_id=1012553
Südlich, westlich und östlich war das Kastell von einer Zivilsiedlung (vicus) umgeben. Ihre Entwicklung erreichte zwischen dem späten dritten bis zum frühen vierten Jahrhundert ihren Höhepunkt. Nach Barbareneinfällen im späten vierten Jahrhundert wurde sie wieder verlassen. Ein beträchtlicher Teil ihrer Bewohner dürfte aber nicht geflohen sein, sondern sich hinter den Mauern der Festung in Sicherheit gebracht haben. Die Archäologen beobachteten an den internen Gebäuden (z. B. an der Principia) des Kastells für die fragliche Zeitperiode eine Reihe von baulichen Veränderungen, die wohl vorgenommen werden mussten, um die Zuzügler unterbringen zu können. Da die reguläre Besatzung im vierten Jahrhundert wohl nur mehr um die 300 Mann umfasste, war im Lager reichlich Platz vorhanden. Römische vici besaßen für gewöhnlich keinen eigenen Verwaltungsapparat und Rechtsstatus und waren der Gebietskörperschaft einer civitas zugeordnet. Eine südlich des Kastells entdeckte Inschrift lässt aber vermuten, dass in der Siedlung Ratsversammlungen abgehalten wurden, die nicht unter der Kuratel des Militärs standen. Die ältesten Gebäude der Siedlung wurden südlich des Wallgrabens entdeckt, d. h. noch außerhalb der militärischen Sperrzone. So konnte man die Festung gegebenenfalls noch erweitern, wie im Kastell Onnum zu Anfang des 3. Jahrhunderts geschehen. Die Fundamente von zwanzig Gebäuden wurden in den 1930er Jahren freigelegt. Sie reihten sich hauptsächlich entlang einer von Nord nach Süd verlaufenden Straße, die das Kastell mit dem Stanegate verband und vom Wallgraben bis zum Südtor des Lagers führte. Sie stammten alle aus dem 3. und 4. Jahrhundert. Bei den Ausgrabungen konnte jedoch nicht das exakte Gründungsjahr der Siedlung ermittelt werden.
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