Vici.org

Surroundings:

Wachtturm 10-10 Wachtturm 10-10 Wp 10-9 „Im Breitenbrunner Bannholz“Wp 10-9 „Im Breitenbrunner Bannholz“Wp 10-8 Wp 10-8 Wp 10-8 Wp 10-11 Wp 10-11 Kastell LützelbachKastell LützelbachKastell LützelbachKastell HainhausKastell HainhausWachtturm 10-14 Römische Niederlassung (Seckmauern)Wachtturm 10-15 Wachtturm 10-15 Limeswachposten 10-4aSichtbarer PfahlgrabenWachtturm 10-16 Wachtturm 10-16 Limespalisade am Wp 10-16Limespalisade am Wp 10-16Römischer Grabstein (Bad König)Limeswachposten 10-2 mit MarkierungLimeswachposten 10-4BergheiligtumMatronenstein (Mümling-Grumbach)Erdwerk Ohrenbacher Schanze

Location:

  • Germany, Breitenbrunn
  • geo:49.761665,9.083889
  • Location ± 5-25 m.

Class:

  • Castle
  • invisible

Identifiers:

Annotations

There is no English annotation yet. Presented is an annotation in German.

Das Kleinkastell Windlücke war ein römisches Grenzkastell an der älteren Odenwaldlinie des Neckar-Odenwald-Limes.

Lage

Das heutige Bodendenkmal befindet sich auf einem Gebirgssattel innerhalb eines ausgedehnten Waldstückes zwischen den Lützelbacher Ortsteilen Breitenbrunn und Haingrund. Es liegt dort unmittelbar nördlich der Landesstraße 3106, westlich des heutigen Sportplatzes. Der Sattel, der heute von der L 3106 als Pass genutzt wird, dürfte auch in antiker Zeit einen nicht unbedeutenden Gebirgsübergang dargestellt haben, zu dessen Überwachung das Kastell gedient haben wird.

Forschungsgeschichte

Schon Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Johann Friedrich Knapp im Auftrag des Grafen Franz I. zu Erbach-Erbach Ausgrabungen an dem Kastell durchgeführt. Weitere Untersuchungen folgten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Gustav Dieffenbach und Robert Schäfer im Auftrag des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine sowie 1888 durch Friedrich Kofler im Auftrag des Historischen Vereins für das Großherzogtum Hessen. 1895 schließlich erfolgte die Ausgrabung durch die Reichs-Limes-Kommission (RLK).

Befunde

Die Ausgrabungen der RLK ergaben, dass es sich bei dem Kleinkastell Windlücke um ein annähernd quadratisches Steinkastell handelte, das mit einer Seitenlänge von etwa 13,5 Metern eine Fläche von rund 180 Quadratmetern bedeckte. Bei einer Mauerstärke von einem Meter sprang das 70 Zentimeter tief in den Boden reichende Fundament beidseitig um 25 bis 44 Zentimeter vor. Das einzige Tor – mit einer Durchgangsbreite von 2,32 Meter – war nach Osten, zur nur 27 Meter entfernten Grenzpalisade hin ausgerichtet. Ein Befestigungsgraben war nicht vorhanden. Das Kleinkastell Windlücke dürfte einer Besatzung von maximal 20 Mann Platz geboten haben. Heute ist im Gelände nichts mehr zu erkennen, jedoch wurde der ehemalige Kastellplatz mit Infotafeln ausgewiesen. 1

Limesverlauf bis zum folgenden Kastell (Kastell Hainhaus, ORL 47)

Vom Kleinkastell Windlücke aus zum südlich folgenden http://de.wikipedia.org/wiki/Kastell_Hainhaus" title="Kastell Hainhaus">Kastell Hainhaus hin verläuft der Limes ausschließlich durch bewaldetes Gelände und steigt dabei kontinuierlich um insgesamt 120 Höhenmeter an. Auf dieser Strecke wurden mit Wp 10/10 bis Wp 10/13 insgesamt vier Turmstellen nachgewiesen.

Literatur

  • Dietwulf Baatz: Odenwaldstrecke (Odenwaldkreis). In: Die Römer in Hessen. Lizenzausgabe, Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-58-9, S. 417f.
  • Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-7861-2347-0, S. 183f.
  • Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey (Hrsg.): Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches, Abteilung A, Band 5: Strecke 10 (Der Odenwaldlimes von Wörth am Main bis Wimpfen am Neckar), 1926, 1935.
  • Christian Fleer: Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v.d.H. 2004, ISBN 3-931267-05-9, S. 75–92, (Saalburg-Schriften 6)
  • Margot Klee: Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2232-0, S. 186f.
  • Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 82–85.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinkastell_Windl%C3%BCcke

References

  1. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 82.

Das Kleinkastell Windlücke war ein römisches Grenzkastell an der älteren Odenwaldlinie des Neckar-Odenwald-Limes.

Lage

Das heutige Bodendenkmal befindet sich auf einem Gebirgssattel innerhalb eines ausgedehnten Waldstückes zwischen den Lützelbacher Ortsteilen Breitenbrunn und Haingrund. Es liegt dort unmittelbar nördlich der Landesstraße 3106, westlich des heutigen Sportplatzes. Der Sattel, der heute von der L 3106 als Pass genutzt wird, dürfte auch in antiker Zeit einen nicht unbedeutenden Gebirgsübergang dargestellt haben, zu dessen Überwachung das Kastell gedient haben wird.

Forschungsgeschichte

Schon Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Johann Friedrich Knapp im Auftrag des Grafen Franz I. zu Erbach-Erbach Ausgrabungen an dem Kastell durchgeführt. Weitere Untersuchungen folgten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Gustav Dieffenbach und Robert Schäfer im Auftrag des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine sowie 1888 durch Friedrich Kofler im Auftrag des Historischen Vereins für das Großherzogtum Hessen. 1895 schließlich erfolgte die Ausgrabung durch die Reichs-Limes-Kommission (RLK).

Befunde

Die Ausgrabungen der RLK ergaben, dass es sich bei dem Kleinkastell Windlücke um ein annähernd quadratisches Steinkastell handelte, das mit einer Seitenlänge von etwa 13,5 Metern eine Fläche von rund 180 Quadratmetern bedeckte. Bei einer Mauerstärke von einem Meter sprang das 70 Zentimeter tief in den Boden reichende Fundament beidseitig um 25 bis 44 Zentimeter vor. Das einzige Tor – mit einer Durchgangsbreite von 2,32 Meter – war nach Osten, zur nur 27 Meter entfernten Grenzpalisade hin ausgerichtet. Ein Befestigungsgraben war nicht vorhanden. Das Kleinkastell Windlücke dürfte einer Besatzung von maximal 20 Mann Platz geboten haben. Heute ist im Gelände nichts mehr zu erkennen, jedoch wurde der ehemalige Kastellplatz mit Infotafeln ausgewiesen. 1

Limesverlauf bis zum folgenden Kastell (Kastell Hainhaus, ORL 47)

Vom Kleinkastell Windlücke aus zum südlich folgenden http://de.wikipedia.org/wiki/Kastell_Hainhaus" title="Kastell Hainhaus">Kastell Hainhaus hin verläuft der Limes ausschließlich durch bewaldetes Gelände und steigt dabei kontinuierlich um insgesamt 120 Höhenmeter an. Auf dieser Strecke wurden mit Wp 10/10 bis Wp 10/13 insgesamt vier Turmstellen nachgewiesen.

Literatur

  • Dietwulf Baatz: Odenwaldstrecke (Odenwaldkreis). In: Die Römer in Hessen. Lizenzausgabe, Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-58-9, S. 417f.
  • Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-7861-2347-0, S. 183f.
  • Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey (Hrsg.): Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches, Abteilung A, Band 5: Strecke 10 (Der Odenwaldlimes von Wörth am Main bis Wimpfen am Neckar), 1926, 1935.
  • Christian Fleer: Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v.d.H. 2004, ISBN 3-931267-05-9, S. 75–92, (Saalburg-Schriften 6)
  • Margot Klee: Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2232-0, S. 186f.
  • Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 82–85.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinkastell_Windl%C3%BCcke

References

  1. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5, S. 82.


Nearby

Wachtturm 10-10 "In der Klinge"

Wachtturm 10/10 "In der Klinge"

Wp 10-9 „Im Breitenbrunner Bannholz“

Turmstelle am Odenwaldlimes mit mindestems einem Holzturm und einem Steinturm

Wp 10-8 "Im Lützelbacher Bannholz" (1 km)

Turmstelle des Odenwaldlimes mit zwei Holztürmen und einem Steinturm


This object was added by Hartmann Linge on 2012-07-21. Last update by Andreas Hillebrecht on 2015-05-10. Persistent URI: http://vici.org/vici/8003 . Download as RDF/XML, GeoJSON, KML.
Annotation available using the Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported license. Metadata available using the Creative Commons Public Domain Dedication, unless it is explicitly stated otherwise.

Vici.org partners:

Livius.org: articles on ancient history   Rijksmuseum van Oudheden