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MedaillonWT HirschleitengrabenBefundskizze

Location:

  • Austria, Linz
  • geo:48.302654,14.287466
  • Location ± 25-100 m.

Period or year:

  • 70 / 430

Class:

  • Castle
  • invisible

Identifiers:

Annotations

Die Befestigungsanlage galt lange Zeit als das älteste in Noricum nachgewiesene römische Kastell. Das archäologisch nur in kleinen Abschnitten in der Altstadt und am Römerberg (spätantikes bzw. frühmittelalterliches Steinkastell II) nachgewiesene Reiterlager entstand im späten 1. Jahrhundert n. Chr. und war vermutlich bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts mit römischen Soldaten belegt. Es diente zur Sicherung des strategisch wichtigen Kreuzungspunktes eines Handelsweges, der von Süden über die Donau weiter in den Norden führte, mit der von West nach Ost verlaufenden Limesstraße, der via iuxta Danuvium, die die römischen Militärstützpunkte und Siedlungen am Donauufer und deren Hinterland miteinander verband. Lentia wurde zwar mehrmals durch Einfälle der Germanen verwüstet, überstand jedoch als Oppidum die Umbrüche in der Zeit der Völkerwanderung und war auch während des frühen Mittelalters durchgehend besiedelt. Die exakte Lage und Ausdehnung der mehrphasigen Befestigung konnte aufgrund der dichten Verbauung auch bis dato nicht vollständig geklärt werden. Selbst Nachgrabungen in jüngster Zeit konnten es an den postulierten Stellen nicht zweifelsfrei nachweisen. Die Befunde der Untersuchungen am Landestheater in den 1950er Jahren wurden als Spitzgräben und Toranlagen eines Holz-Erde-Kastells aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts angesehen; die Fundamente von Steinmauern hingegen später von ihm als die Reste des Steinkastells interpretiert, das von der Lessingstraße bis zur Klammstraße reichte. Walter Podzeit und Erwin M. Ruprechtsberger konnten diese Annahme jedoch weitgehend widerlegen. Nach heutigem Forschungsstand wird der Standort des Kastells zwischen Promenade und Klammstraße (Nordflanke), in Höhe der Spittelwiese, d. h. Baumbach- und Bischofstraße (Südflanke), Walther- und Herrenstraße im Westen und der Landstraße im Osten mit seinem Zentrum (Principia) nördlich des akademischen Gymnasiums vermutet. Östlich befanden sich die Kasernen, südlich ein Lagerhaus (Horreum), westlich das Kommandantenhaus (Praetorium), das Hospital (Valetudinarium), das Lagerbad (Therme) und Werkstätten. Nach den Funden nach zu urteilen existierten die beiden Holz-Erde-Lager und das Steinlager I vom 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. Im 4. Jahrhundert zogen sich die Bewohner Lentias auf dem Schloss- bzw. Römerberg zurück, wodurch sich Lentia zu einem Wehrdorf (Oppidum) wandelte, eine häufig am Donaulimes zu beobachtende Entwicklungsstufe in dieser Zeit. In der Lebensbeschreibung  des Severin von Noricum, einer Hauptquelle für die Endphase der römischen Herrschaft in Ufernoricum (Noricum ripense), wird Lentia nicht erwähnt. Ab 488 lösen sich auch die letzten Reste der römischen Armee und Verwaltung in Noricum auf, ein Großteil der Romanen wurde auf Anordnung König Odoakers nach Italien evakuiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lentia_(Noricum)

Linz


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This object was added by René Voorburg on 2012-06-16. Last update by Veleius on 2020-03-31. Persistent URI: http://vici.org/vici/7302 . Download as RDF/XML, GeoJSON, KML.
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