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Umgebung:

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Lage:

  • Deutschland, Höttingen
  • geo:49.064232,10.988069
  • Lage ± 0-5 m.

Klassification:

  • Kastell
  • Sichtbar

Identifiers:

Anmerkungen

 

Typ/Type: Militär - Kastell - Numeruskastell / Military - Fort

Limes: Raetischer Limes

Provinz/Province: Raetia

 

Adresse/Address: 91792 Ellingen, Deutschland

 

errichtet/built: 120

Untergang/Decline: 233

 

Siehe/See Further:

 

Beschreibung:1

Das kleine römische Mlilitärlager liegt ca. 1,8 km vom raetischen Limes und etwa 4 km vom großen Kastell BIRICIANA-Weißenburg i. Bay. entfernt. Bereits 1895 fanden hier Ausgrabungen durch die Reichslimeskommission statt, die allerdings nur geringe Aufschlüsse über Bauweise und Geschichte dieser Anlage lieferten. Von 1980 bis 1982 wurden im Zuge der Flurbereinigung nahezu die gesamte Kastellfläche sowie einige Bereiche des östlich anschließenden Lagerdorfes mit umfangreichen Grabungen untersucht.

 
Das Kastell von ungefähr 88 x 80 m Ausdehnung war in seinem letzten Bauzustand mit einer Mauer bewehrt. Türme standen in den abgerundeten Ecken und beiderseits der Tore in der Nord- und Südfront. Ein Spitzgraben von durchschnittlich 5 - 6 m Breite und 2 m Tiefe umgab die Mauer. Als Wehrgang diente eine aufgeschüttete Erdrampe, die gleichzeitig die nicht sonderlich massive Wehrmauer abstützte. Östlich des Südtores mit seinen vorspringenden Türmen war die Mauer stärker gebaut und der Wehrgang auf Pfosten gesetzt. Vor der Südfront fällt auch der verhältnismäßig breite Zwischenraum, die sog. Berme, zwischen Mauer und Graben auf.
 
Eine beträchtliche Anzahl von Funden aller Art liefert deutliche Hinweise auf das alltägliche Leben der Kastellbesatzung. Sogar die Ernährung der Soldaten ist anhand von Füllmaterialien aus Abfallgruben und aufgelassenen Brunnen zu rekonstruieren. Weinbergschnecken scheinen hierzu ebenso gehört zu haben wie Feigen, die aus den fernen Ländern am Mittelmeer herangeschafft werden mussten.
Auch in diesem relativ kleinen und unbedeutenden Lager konnten Waffen und Gerät in eigenen Werkstätten hergestellt und instandgesetzt werden. Die Familien der Soldaten – Hilfstruppen, die aus allen Gegenden des römischen Imperiums stammten – lebten in den bescheidenen Häuschen des Lagerdorfes (Vicus) östlich vom Kastell. Eine kleine Handelsniederlassung und vielleicht auch eine Schenke könnte man sich in diesem Gemeinwesen im unmittelbaren Hinterland des Limes vorstellen.
 
Die Baugeschichte des Kastells wird nun etwas deutlicher faßbar. Auf eine ältere Anlage, die durch eine Umwehrung aus Holz gekennzeichnet ist, folgt eine jüngere mit Steinmauer. Verschiedene Bauphasen lassen sich auch bei einigen Gebäuden feststellen. Entstanden dürfte die Anlage schon in der frühen Regierungszeit Kaiser Hadrians (117 - 138 n. Chr.) sein, erneuert um 182 und endgültig zerstört in den Alamannenkriegen nach 229/233 n. Chr. Über Reparaturarbeiten an Mauern und Toren gibt das bemerkenswerteste Fundstück der Grabungen, eine Bauinschrift aus dem Jahr 182 n. Chr., Auskunft. Die Sandsteinplatte, die ursprünglich außen über dem Südtor befestigt war, verrät uns auch den alten Namen der Garnision – KASTELLUM SABLONETUM – was mit „Lager am Sand" übersetzt werden kann.

Referenzen

  1. der Informationstafel vor Ort entnommen


In der Nähe

Zweites Ellinger Römerlager

Luftbildarchäologisch erfasstes Erdkastell

Turm -14-31 (1 km)

Turm -14/31 (import http://deutsche-limeskommission.de/)

Turm -14-30 (1 km)

Turm -14/30 (import http://deutsche-limeskommission.de/)