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Location:

  • Germany, Großhelfendorf
  • geo:47.943661,11.793764
  • Location ± 25-100 m.

Class:

  • Milestone
  • invisible

Identifiers:

  • vici:place=8914

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Ein RAETISCHER MEILENSTEIN der RÖMER im HOFOLDINGER FORST

Auf einer Länge von rund sieben Kilometern quert eine römische Reichsstraße, heute Römer-straße genannt, den Hofoldinger Forst. Sie wird von seitlichen Gruben begleitet aus denen ihre Erbauer das Schüttmaterial für den Straßendamm genommen haben. Dieser Dammbau-weise wegen nennt man sie in früheren Belegen auch Hochstraße. Das Straßenstück ist Teil der römischen Nahverbindung Augsburg – Salzburg. Es verbindet darüber hinaus die fernen westlichsten mit den östlichsten Präfekturen des Römischen Reichs. Mit Namen sind das Galliae (Rheinland, Frankreich, Spanien, England) im Westen, Illyricum (Donauprovinzen, Balkan) und Oriens (Türkei, Syrien) im Osten. Unser Raum gehört zur Präfektur Italia (Alpenvorland, Zentralalpen, Italien). Bodensee und Rhein grenzen Italia im Westen zu Gallia, der Inn im Osten zu Illyricum ab. Jede Präfektur umfasst mehrere Provinzen. Wir befinden uns in der Provinz Rätien. Östlich des Inns grenzt die Provinz Noricum an. Aus Erzählungen unserer Großväter und mehreren schriftlichen Erwähnungen wissen wir von einem Römerstein im Forst und an dieser Straße. Unklarheit herrscht über dessen genauen Standort. Steine in Valley und an der Römersiedlung werden dafür gehalten. (1), (3) Auf der Suche nach dem wahren Römerstein und seinem wirklichen Standort finden sich folgende archivarisch und literarisch belegte Hinweise. 1. In der Eingangshalle der Prähistorischen Staatssammlung an der Lerchenfeldstraße in München stehen zwei Römische Meilensteine. Laut Katalogblatt der Sammlung stellt einer davon eine Dauerleihgabe Seiner Erlaucht Otto Graf  Arco auf Valley vom 28. August 1958 dar. Zu den Fundumständen heißt es: „Um 1750 – 1760 von der Römerstraße im Hofoldinger Forst (bei Helfendorf ?) nach Valley gebracht, wo er lange „auf dem alten Burgplatz“ (= Wirtsgarten) stand. ... Seit 17.4.1959 Kopie im Saal der Gastwirtschaft“. Bei diesem Stein handelt es sich um eine runde, flach gewölbte, 42 cm dicke Säule aus Kalkstein. Ihre Länge beträgt einschließlich des 60 cm hohen quadratischen Sockels 212 Zentimeter. Die in Teilen gut lesbare Inschrift berichtet vom Kaiser Lucius Septimius Severus, dem Sieger über die Adiabaner (einem Stamm in Assyrien) und über die Perser sowie von seinen Söhnen und Mitherrschern Marcus Aurelius Severus Antoninus Caracalla und Publius Septimius Geta, unter deren aller Herrschaft Straßen und Brücken wieder hergestellt wurden. Des weiteren erfährt man aus der abschließenden Entfernungsangabe den Abstand des Säulenstandortes zum damaligen Straßenkopf und Zählpunktpunkt Augsburg beträgt sechzig römische Meilen. (2), (3)
Plötzl W.; et al. Vor- u. Frühgeschichte ,Landratsamt Augsburg, Augsburg 1996
Römischer Meilenstein Prähistorische Staats-sammlung München Inv.Nr. 1968_554 Derartige mannshohe Meilensteine, ehedem Milliaria genannt, finden sich unregelmäßig an den Trassen römischer Straßen. Neben der Orientierung dienen sie der Huldigung des im Zeitpunkt ihrer Errichtung herrschenden Kaisers. Sie geben auch Kunde vom zeitlichen Geschehen. In unserem Fall künden zwei Kaiser aus dem Geschlecht der Severer, nämlich L. Septimius Severus (193-211 n.Chr.) und dessen ältester Sohn Caracalla (212-217 n.Chr.)  von ihren Taten. Der ebenfalls genannte Sohn Geta kommt dabei nur am Rande zum Zuge. Ihn lässt sein Bruder Caracalla  in den Armen ihrer beider Mutter von der kaiserlichen Garde ermorden und so von weiterer Regentschaft ausschalten. Die beiden Severer benötigen gute Straßen für ihre Kriegsführung im Orient wie in Gallien. Ein riesiges Heer von vielleicht 100 000 Mann ist wiederholt zu den Kriegsschauplätzen und zurück in die Garnisonen zu verlegen. Der Durchmarsch der Legionen macht wiederkehrende Straßenreparaturen
notwendig. Davon kündet der in Stein gemeißelte Text in Verbindung mit der bekannten Geschichtsschreibung. (3) Wir dürfen aus dem Text also schließen, daß es sich um einen Meilenstein der Römer handelt. Er ist als rätisch zu bezeichnen weil die Inschrift formulartypisch jenen anderen in der Provinz Rätien gefundenen Steinen aus gleicher Zeit entspricht. Als Meilenstein kann er seine Zweckbestimmung nur an einer entsprechenden Straße, nicht aber weit ab davon erfüllen. Diese Straße muss ferner in römischer Zeit nach Augsburg führen. Unser Straßenzug  ist weit und breit der einzige, der alle Anforderungen erfüllen kann. Die genannten 60 Meilen entsprechen 88,71 Kilometer. Auf der rekonstruierten römischen Trasse von Augsburg über Schöngeising, Gauting, Grünwald/Straßlach, Laufzorn, Lanzenhaar, durch den Hofoldinger Forst über Kleinhelfendorf, Pfaffenhofen a. Inn, Seebruck bis Salzburg abgetragen, reicht die Strecke gerade bis etwa zur Kreuzung Römerstraße/ Miesbacher Straße im Hofoldinger Forst.
Auszug von Steininschrift: AB AUGUSTA VINDELICUM MILIA PASSUUM 60 ab Augsburg 50 000 Doppelschritte oder 50 römische Meilen 2. In einer Dokumentation über die Herrschaft Valley vom Jahre 1766 wird bezeugt, dass eine Meilensäule von der Römerstraße nahe bei Helfendorf dorthin gebracht worden sein soll. (5) 3. Eine weitere Dokumentation von 1823 gibt eine Zeugenaussage zum Meilenstein im Ort Valley wie folgt wieder: „ ... soll nach der Hälfte des vorigen Jahrhunderts (vor 70 – 80 Jahren) in der Nähe von Helfendorf, und wie der Bräumeister in Valley als Sage erzählt, bey Feistenhaar 2 St. nordöstlich von Valley, nach Hrn. von Stichauer aber ziemlich übereinstimmend im „Hofoltinger-Forste“ gefunden worden seyn“. (6) 4. Bei dem heute in Valley gegenüber der Gastwirtschaft zu besichtigenden Stein handelt es sich offenkundig um die vorgenannte Kopie. Dafür zeugt insbesondere eine im Vergleich zum Original mindere Qualität. 5. Das in Veröffentlichungen des öftern ebenfalls als römischer Meilenstein bezeichnete Objekt bei der Römersiedlung stammt vom Maler und Grafiker Mathäus Schistl. Es wurde am 28. April 1930 als Gedenkstein zur Erinnerung an die römische Vergangenheit aufgestellt. Zu sehen ist ein Vierkantstein mit gerundeten Ecken ohne eine für römische Meilensteine übliche Beschriftung. Die Eckrundungen sind obenhin nicht durchgängig, so daß sich eine Art Kapitäl andeutet. Eine solche Form widerspricht ganz und gar der aller bekannten römischen Meilensäulen. (7) 6. Die in der Zeit um 1790 durch den Hofoldinger Forst, den sog. Waid - Forst, neu gebaute Miesbacher Chaussee führt in  ihrer Verlängerung nahe an Valley vorbei. Das Geschehen um diese Baumaßnahme könnte das Interesse der Herrschaft Valley an dem Meilenstein geweckt, das Vorhandensein der Straße selbst dessen Abtransport befördert oder überhaupt erst ermöglicht haben. (8) 7. Der Churfürstlich Hofoldinger Forst wurde 1789 von Mathias Schilcher erstmals ordentlich vermessen und maßstabsgerecht kartographisch erfasst. In der sich darauf gründenden Karte mit ausführlicher Waldbeschreibung vom Jahre 1797 findet man am rechten Rand der Römerstraße, etwa 150  Meter östlich deren Kreuzung mit der Miesbacher Straße, eine Signatur „Steinerne Säule“. Der Ort liegt auf ehemals zum Weiler Kronest gehörigen Waldgrund und auf heutigem Ayinger Gemeindegebiet. Eine nähere Beschreibung der Säule fehlt leider. Die beiden Begriffe „steinern“ und  „Säule“ benennen jedoch Eigenschaften eines Gegenstandes, die eindeutig  auch auf unseren Meilenstein passen. (9) Schlussfolgerungen Archäologisch wird der Standort des Meilenstein im Gelände kaum noch zu erschließen sein. Da Schaft und Sockel ein Stück bilden, konnten kaum Reste im Boden verbleiben. Zudem sind die in Frage kommenden Bereiche entlang der Straße während mehrerer Umtriebsfolgen von Waldbäumen bestanden. Bei den jeweiligen Ernten können zusätzlich Spuren verwischt worden sein. Nach diesem Stand der Dinge sollen uns Überlegungen anhand vorbeschriebener Quellen zu einem Lösungsansatz verhelfen. Auf Grund der Steininschrift kann die Eigenschaft als Meilenstein wie auch dessen Zugehörigkeit zur antiken Römerstraße Augsburg – Salzburg als zuverlässig belegt gelten. Gleiches gilt großräumig für einen Standort im Hofoldinger Forst. Nur mutmaßlich lässt sich hingegen aus den übrigen schriftlichen Quellen ein genauerer Standort erschließen. Verwirrung stiften hier vor allem die abweichende Zeitangaben. Bleiben diese außer acht,
so sprechen die vorhandenen Ortsbelege mehrheitlich wie auch von der Lage her einleuchtend für den auf der Forstkarte von 1797 vermerkten Standort einer Säule. Damit wäre eine nach dem Stand des Wissens vertretbare Eingrenzung getroffen, solange nicht Besseres belegt werden kann. 
Topografische Karte Bayer. Landesvermessungsamt München Blatt 8036 Der ehedem RAETISCHE MEILENSTEIN der RÖMER aus den Jahren um 200 n. Chr., der heute in der Eingangshalle der Prähistorischen Staatssammlung an der Lerchenfeldstraße in München zu sehen ist, stand also höchst wahrscheinlich über eineinhalb Jahrtausende in der heutigen Ayinger Waldflur, nahe der Kreuzung von Miesbacher Straße und Römerstraße, welcher Bereich auch zum historischen Waldgebiet Hofoldinger Forst zählt. 

Ein RAETISCHER MEILENSTEIN der RÖMER im HOFOLDINGER FORST

Auf einer Länge von rund sieben Kilometern quert eine römische Reichsstraße, heute Römer-straße genannt, den Hofoldinger Forst. Sie wird von seitlichen Gruben begleitet aus denen ihre Erbauer das Schüttmaterial für den Straßendamm genommen haben. Dieser Dammbau-weise wegen nennt man sie in früheren Belegen auch Hochstraße. Das Straßenstück ist Teil der römischen Nahverbindung Augsburg – Salzburg. Es verbindet darüber hinaus die fernen westlichsten mit den östlichsten Präfekturen des Römischen Reichs. Mit Namen sind das Galliae (Rheinland, Frankreich, Spanien, England) im Westen, Illyricum (Donauprovinzen, Balkan) und Oriens (Türkei, Syrien) im Osten. Unser Raum gehört zur Präfektur Italia (Alpenvorland, Zentralalpen, Italien). Bodensee und Rhein grenzen Italia im Westen zu Gallia, der Inn im Osten zu Illyricum ab. Jede Präfektur umfasst mehrere Provinzen. Wir befinden uns in der Provinz Rätien. Östlich des Inns grenzt die Provinz Noricum an. Aus Erzählungen unserer Großväter und mehreren schriftlichen Erwähnungen wissen wir von einem Römerstein im Forst und an dieser Straße. Unklarheit herrscht über dessen genauen Standort. Steine in Valley und an der Römersiedlung werden dafür gehalten. (1), (3) Auf der Suche nach dem wahren Römerstein und seinem wirklichen Standort finden sich folgende archivarisch und literarisch belegte Hinweise. 1. In der Eingangshalle der Prähistorischen Staatssammlung an der Lerchenfeldstraße in München stehen zwei Römische Meilensteine. Laut Katalogblatt der Sammlung stellt einer davon eine Dauerleihgabe Seiner Erlaucht Otto Graf  Arco auf Valley vom 28. August 1958 dar. Zu den Fundumständen heißt es: „Um 1750 – 1760 von der Römerstraße im Hofoldinger Forst (bei Helfendorf ?) nach Valley gebracht, wo er lange „auf dem alten Burgplatz“ (= Wirtsgarten) stand. ... Seit 17.4.1959 Kopie im Saal der Gastwirtschaft“. Bei diesem Stein handelt es sich um eine runde, flach gewölbte, 42 cm dicke Säule aus Kalkstein. Ihre Länge beträgt einschließlich des 60 cm hohen quadratischen Sockels 212 Zentimeter. Die in Teilen gut lesbare Inschrift berichtet vom Kaiser Lucius Septimius Severus, dem Sieger über die Adiabaner (einem Stamm in Assyrien) und über die Perser sowie von seinen Söhnen und Mitherrschern Marcus Aurelius Severus Antoninus Caracalla und Publius Septimius Geta, unter deren aller Herrschaft Straßen und Brücken wieder hergestellt wurden. Des weiteren erfährt man aus der abschließenden Entfernungsangabe den Abstand des Säulenstandortes zum damaligen Straßenkopf und Zählpunktpunkt Augsburg beträgt sechzig römische Meilen. (2), (3)
Plötzl W.; et al. Vor- u. Frühgeschichte ,Landratsamt Augsburg, Augsburg 1996
Römischer Meilenstein Prähistorische Staats-sammlung München Inv.Nr. 1968_554 Derartige mannshohe Meilensteine, ehedem Milliaria genannt, finden sich unregelmäßig an den Trassen römischer Straßen. Neben der Orientierung dienen sie der Huldigung des im Zeitpunkt ihrer Errichtung herrschenden Kaisers. Sie geben auch Kunde vom zeitlichen Geschehen. In unserem Fall künden zwei Kaiser aus dem Geschlecht der Severer, nämlich L. Septimius Severus (193-211 n.Chr.) und dessen ältester Sohn Caracalla (212-217 n.Chr.)  von ihren Taten. Der ebenfalls genannte Sohn Geta kommt dabei nur am Rande zum Zuge. Ihn lässt sein Bruder Caracalla  in den Armen ihrer beider Mutter von der kaiserlichen Garde ermorden und so von weiterer Regentschaft ausschalten. Die beiden Severer benötigen gute Straßen für ihre Kriegsführung im Orient wie in Gallien. Ein riesiges Heer von vielleicht 100 000 Mann ist wiederholt zu den Kriegsschauplätzen und zurück in die Garnisonen zu verlegen. Der Durchmarsch der Legionen macht wiederkehrende Straßenreparaturen
notwendig. Davon kündet der in Stein gemeißelte Text in Verbindung mit der bekannten Geschichtsschreibung. (3) Wir dürfen aus dem Text also schließen, daß es sich um einen Meilenstein der Römer handelt. Er ist als rätisch zu bezeichnen weil die Inschrift formulartypisch jenen anderen in der Provinz Rätien gefundenen Steinen aus gleicher Zeit entspricht. Als Meilenstein kann er seine Zweckbestimmung nur an einer entsprechenden Straße, nicht aber weit ab davon erfüllen. Diese Straße muss ferner in römischer Zeit nach Augsburg führen. Unser Straßenzug  ist weit und breit der einzige, der alle Anforderungen erfüllen kann. Die genannten 60 Meilen entsprechen 88,71 Kilometer. Auf der rekonstruierten römischen Trasse von Augsburg über Schöngeising, Gauting, Grünwald/Straßlach, Laufzorn, Lanzenhaar, durch den Hofoldinger Forst über Kleinhelfendorf, Pfaffenhofen a. Inn, Seebruck bis Salzburg abgetragen, reicht die Strecke gerade bis etwa zur Kreuzung Römerstraße/ Miesbacher Straße im Hofoldinger Forst.
Auszug von Steininschrift: AB AUGUSTA VINDELICUM MILIA PASSUUM 60 ab Augsburg 50 000 Doppelschritte oder 50 römische Meilen 2. In einer Dokumentation über die Herrschaft Valley vom Jahre 1766 wird bezeugt, dass eine Meilensäule von der Römerstraße nahe bei Helfendorf dorthin gebracht worden sein soll. (5) 3. Eine weitere Dokumentation von 1823 gibt eine Zeugenaussage zum Meilenstein im Ort Valley wie folgt wieder: „ ... soll nach der Hälfte des vorigen Jahrhunderts (vor 70 – 80 Jahren) in der Nähe von Helfendorf, und wie der Bräumeister in Valley als Sage erzählt, bey Feistenhaar 2 St. nordöstlich von Valley, nach Hrn. von Stichauer aber ziemlich übereinstimmend im „Hofoltinger-Forste“ gefunden worden seyn“. (6) 4. Bei dem heute in Valley gegenüber der Gastwirtschaft zu besichtigenden Stein handelt es sich offenkundig um die vorgenannte Kopie. Dafür zeugt insbesondere eine im Vergleich zum Original mindere Qualität. 5. Das in Veröffentlichungen des öftern ebenfalls als römischer Meilenstein bezeichnete Objekt bei der Römersiedlung stammt vom Maler und Grafiker Mathäus Schistl. Es wurde am 28. April 1930 als Gedenkstein zur Erinnerung an die römische Vergangenheit aufgestellt. Zu sehen ist ein Vierkantstein mit gerundeten Ecken ohne eine für römische Meilensteine übliche Beschriftung. Die Eckrundungen sind obenhin nicht durchgängig, so daß sich eine Art Kapitäl andeutet. Eine solche Form widerspricht ganz und gar der aller bekannten römischen Meilensäulen. (7) 6. Die in der Zeit um 1790 durch den Hofoldinger Forst, den sog. Waid - Forst, neu gebaute Miesbacher Chaussee führt in  ihrer Verlängerung nahe an Valley vorbei. Das Geschehen um diese Baumaßnahme könnte das Interesse der Herrschaft Valley an dem Meilenstein geweckt, das Vorhandensein der Straße selbst dessen Abtransport befördert oder überhaupt erst ermöglicht haben. (8) 7. Der Churfürstlich Hofoldinger Forst wurde 1789 von Mathias Schilcher erstmals ordentlich vermessen und maßstabsgerecht kartographisch erfasst. In der sich darauf gründenden Karte mit ausführlicher Waldbeschreibung vom Jahre 1797 findet man am rechten Rand der Römerstraße, etwa 150  Meter östlich deren Kreuzung mit der Miesbacher Straße, eine Signatur „Steinerne Säule“. Der Ort liegt auf ehemals zum Weiler Kronest gehörigen Waldgrund und auf heutigem Ayinger Gemeindegebiet. Eine nähere Beschreibung der Säule fehlt leider. Die beiden Begriffe „steinern“ und  „Säule“ benennen jedoch Eigenschaften eines Gegenstandes, die eindeutig  auch auf unseren Meilenstein passen. (9) Schlussfolgerungen Archäologisch wird der Standort des Meilenstein im Gelände kaum noch zu erschließen sein. Da Schaft und Sockel ein Stück bilden, konnten kaum Reste im Boden verbleiben. Zudem sind die in Frage kommenden Bereiche entlang der Straße während mehrerer Umtriebsfolgen von Waldbäumen bestanden. Bei den jeweiligen Ernten können zusätzlich Spuren verwischt worden sein. Nach diesem Stand der Dinge sollen uns Überlegungen anhand vorbeschriebener Quellen zu einem Lösungsansatz verhelfen. Auf Grund der Steininschrift kann die Eigenschaft als Meilenstein wie auch dessen Zugehörigkeit zur antiken Römerstraße Augsburg – Salzburg als zuverlässig belegt gelten. Gleiches gilt großräumig für einen Standort im Hofoldinger Forst. Nur mutmaßlich lässt sich hingegen aus den übrigen schriftlichen Quellen ein genauerer Standort erschließen. Verwirrung stiften hier vor allem die abweichende Zeitangaben. Bleiben diese außer acht,
so sprechen die vorhandenen Ortsbelege mehrheitlich wie auch von der Lage her einleuchtend für den auf der Forstkarte von 1797 vermerkten Standort einer Säule. Damit wäre eine nach dem Stand des Wissens vertretbare Eingrenzung getroffen, solange nicht Besseres belegt werden kann. 
Topografische Karte Bayer. Landesvermessungsamt München Blatt 8036 Der ehedem RAETISCHE MEILENSTEIN der RÖMER aus den Jahren um 200 n. Chr., der heute in der Eingangshalle der Prähistorischen Staatssammlung an der Lerchenfeldstraße in München zu sehen ist, stand also höchst wahrscheinlich über eineinhalb Jahrtausende in der heutigen Ayinger Waldflur, nahe der Kreuzung von Miesbacher Straße und Römerstraße, welcher Bereich auch zum historischen Waldgebiet Hofoldinger Forst zählt. 


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