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Location:

  • Germany, Weißenburg in Bayern
  • geo:49.030804,10.9624
  • Location ± 0-5 m.

Period or year:

  • 90 / 253

Class:

  • Castle
  • visible

Identifiers:

Annotations

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Typ/Type: Militär - Kastell - Alenkastell / Military - Fort

Limes: Raetischer Limes
RLK: ORL 72

römischer Name/Roman Name: Biriciana
Provinz/Province: Raetia

Adresse/Address: Am Römerlager 16, 91781 Weißenburg in Bayern, Deutschland

errichtet/built: 90
Untergang/Decline: 253

Siehe/See Further:

 

Der Jugendroman "Feuer am Limes" von J.C. Grund (Arena-Verlag 2003 ISBN 3-401-02873-1) beschreibt das Leben hier um 250 n.Chr. kurz vor dem 'Alemannensturm'.

Beschreibung:1

Infotafel:

Seit der Zeit um 100 n. Chr. war hier eine Reitereinheit stationiert, die diesen strategisch bedeutsamen Grenzabschnitt überwachen und sichern sollte. Die ursprünglich aus Holz errichtete, quadratische Anlage wurde um 150 n. Chr. zu einem Steinkastell von 3,05 ha Größe ausgebaut. Der Umfassungsmauer mit ihren vier Toren und insgesamt 20 Türmen waren drei Spitzgräben vorgelagert. Irn Gegensatz zur umliegenden Zivilsiedlung (vicus) ist das Kastellareal nicht modern überbaut worden, sondern als archäologische Reservatfläche vollständig erhalten geblieben. Die im Laufe langjähriger Ausgrabungen untersuchten Wehrmauern und Tore sowie Teile der Innenbebauung wurden konserviert und teilweise rekonstruiert. Sie vermitteln einen Eindruck von dieser bedeutenden Anlage, die bis zum Fall des Limes in der Mitte des 3. Jahrhunderts Bestand hatte.

Das Kastell Biriciana war zur Zeit seiner Gründung einer der Truppenstandorte am sog. Alblimes, jener Verteidigungslinie, die durch die schrittweise Verschiebung der Donaugrenze nach Norden seit der Zeit um 100 n. Chr. entstanden war. Ein Ziel dieser Eroberungen war es, die wichtige Straßenverbindung zwischen den Provinzhauptstädten Augsburg (Raetien) und Mainz (Obergermanien) entscheidend zu verkürzen.

Mit der endgültigen Festlegung des Limesverlaufes 6 km nördlich von Weißenburg wurden wenige Jahrzehnte später im Vorfeld des Alenstandortes die grenznahen, kleineren Kastelle von Ellingen, Oberhochstatt und Burgsalach errichtet Sie übernahmen die unmittelbare Grenzkontrolle, indem sie u. a. die Mannschaften für die Wachtürme stellten. War Gefahr im Verzug, konnte die berittene Einheit aus Weißenburg schnell reagieren und eingreifen.

Die ala I Hispanorum Auriana

Die in Weißenburg stationierte Reitereinheit, die ala I Hispanorum Auriana, gehörte zu den sog. Auxiliartruppen (Hilfstruppen) des römischen Heeres. Sie rekrutierte sich aus Angehörigen der Provinzialbevölkerung, d. h. aus Personen ohne römisches Bürgerrecht. Die Bezeichnung ala I Hispanorum Auriana geht auf ihre ursprüngliche Herkunft aus Spanien zurück. Seit den 80er Jahren des 1. Jahrhunderts ist sie jedoch bereits in Raetien nachgewiesen und lag wohl bis zur Aufgabe des Limes um die Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. in Weißenburg. 

Die alae waren mobile Elitetruppen, bestens ausgebildet und höher besoldet als die Fußtruppen. Sie agierten als schnelle Eingreiftruppen am Limes, übernahmen neben der Grenzkontrolle und Patrouillen ins Barbaricum auch andere Aufgaben wie z.B. die Überwachung der Handelswege. Eine ala gliederte sich in Schwadronen (turmae) aus jeweils etwa 30 Soldaten, die zusammen mit ihren Pferden in einer Stallbaracke untergebracht waren. Geht man in Weißenburg von 14 Mannschaftsbaracken a 30 Mann aus, so hätte die Besatzung insgesamt etwa 420 Reiter umfasst.

Ergänzung zur Stationierung 2018:

C. Sebastian Sommer in Bericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege Nr. 58 (2017): Zu den Standorten von ala I Hispanorum Auriana und cohors VIIII Batavorum milliaria exploratorum equitata im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. – Ein „ketzerischer“ Gedanke: 

"Ein Zeitsprung in die Römerzeit führt uns in die Limeskastelle Ruffenhofen und Weißenburg und zur Frage, wer wo als Besatzung war. C. Sebastian Sommer diskutiert den „ketzerischen“ Gedanken, dass – anders als bisher angenommen – die Cohors VIIII Batavorum dauerhaft in Weißenburg, die Ala I Hispanorum längerfristig in Ruffenhofen stationiert gewesen sein könnten. Alle verfügbaren Schriftquellen, archäologischen Gegebenheiten und historischen Indizien werden vorgelegt und neu bewertet."

(Quelle Denkmalpflege Informationen Nr. 168  www.blfd.bayern.de)

References

  1. von den Infotafeln vor Ort

Typ/Type: Militär - Kastell - Alenkastell / Military - Fort

Limes: Raetischer Limes
RLK: ORL 72

römischer Name/Roman Name: Biriciana
Provinz/Province: Raetia

Adresse/Address: Am Römerlager 16, 91781 Weißenburg in Bayern, Deutschland

errichtet/built: 90
Untergang/Decline: 253

Siehe/See Further:

 

Der Jugendroman "Feuer am Limes" von J.C. Grund (Arena-Verlag 2003 ISBN 3-401-02873-1) beschreibt das Leben hier um 250 n.Chr. kurz vor dem 'Alemannensturm'.

Beschreibung:1

Infotafel:

Seit der Zeit um 100 n. Chr. war hier eine Reitereinheit stationiert, die diesen strategisch bedeutsamen Grenzabschnitt überwachen und sichern sollte. Die ursprünglich aus Holz errichtete, quadratische Anlage wurde um 150 n. Chr. zu einem Steinkastell von 3,05 ha Größe ausgebaut. Der Umfassungsmauer mit ihren vier Toren und insgesamt 20 Türmen waren drei Spitzgräben vorgelagert. Irn Gegensatz zur umliegenden Zivilsiedlung (vicus) ist das Kastellareal nicht modern überbaut worden, sondern als archäologische Reservatfläche vollständig erhalten geblieben. Die im Laufe langjähriger Ausgrabungen untersuchten Wehrmauern und Tore sowie Teile der Innenbebauung wurden konserviert und teilweise rekonstruiert. Sie vermitteln einen Eindruck von dieser bedeutenden Anlage, die bis zum Fall des Limes in der Mitte des 3. Jahrhunderts Bestand hatte.

Das Kastell Biriciana war zur Zeit seiner Gründung einer der Truppenstandorte am sog. Alblimes, jener Verteidigungslinie, die durch die schrittweise Verschiebung der Donaugrenze nach Norden seit der Zeit um 100 n. Chr. entstanden war. Ein Ziel dieser Eroberungen war es, die wichtige Straßenverbindung zwischen den Provinzhauptstädten Augsburg (Raetien) und Mainz (Obergermanien) entscheidend zu verkürzen.

Mit der endgültigen Festlegung des Limesverlaufes 6 km nördlich von Weißenburg wurden wenige Jahrzehnte später im Vorfeld des Alenstandortes die grenznahen, kleineren Kastelle von Ellingen, Oberhochstatt und Burgsalach errichtet Sie übernahmen die unmittelbare Grenzkontrolle, indem sie u. a. die Mannschaften für die Wachtürme stellten. War Gefahr im Verzug, konnte die berittene Einheit aus Weißenburg schnell reagieren und eingreifen.

Die ala I Hispanorum Auriana

Die in Weißenburg stationierte Reitereinheit, die ala I Hispanorum Auriana, gehörte zu den sog. Auxiliartruppen (Hilfstruppen) des römischen Heeres. Sie rekrutierte sich aus Angehörigen der Provinzialbevölkerung, d. h. aus Personen ohne römisches Bürgerrecht. Die Bezeichnung ala I Hispanorum Auriana geht auf ihre ursprüngliche Herkunft aus Spanien zurück. Seit den 80er Jahren des 1. Jahrhunderts ist sie jedoch bereits in Raetien nachgewiesen und lag wohl bis zur Aufgabe des Limes um die Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. in Weißenburg. 

Die alae waren mobile Elitetruppen, bestens ausgebildet und höher besoldet als die Fußtruppen. Sie agierten als schnelle Eingreiftruppen am Limes, übernahmen neben der Grenzkontrolle und Patrouillen ins Barbaricum auch andere Aufgaben wie z.B. die Überwachung der Handelswege. Eine ala gliederte sich in Schwadronen (turmae) aus jeweils etwa 30 Soldaten, die zusammen mit ihren Pferden in einer Stallbaracke untergebracht waren. Geht man in Weißenburg von 14 Mannschaftsbaracken a 30 Mann aus, so hätte die Besatzung insgesamt etwa 420 Reiter umfasst.

Ergänzung zur Stationierung 2018:

C. Sebastian Sommer in Bericht der Bayerischen Bodendenkmalpflege Nr. 58 (2017): Zu den Standorten von ala I Hispanorum Auriana und cohors VIIII Batavorum milliaria exploratorum equitata im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. – Ein „ketzerischer“ Gedanke: 

"Ein Zeitsprung in die Römerzeit führt uns in die Limeskastelle Ruffenhofen und Weißenburg und zur Frage, wer wo als Besatzung war. C. Sebastian Sommer diskutiert den „ketzerischen“ Gedanken, dass – anders als bisher angenommen – die Cohors VIIII Batavorum dauerhaft in Weißenburg, die Ala I Hispanorum längerfristig in Ruffenhofen stationiert gewesen sein könnten. Alle verfügbaren Schriftquellen, archäologischen Gegebenheiten und historischen Indizien werden vorgelegt und neu bewertet."

(Quelle Denkmalpflege Informationen Nr. 168  www.blfd.bayern.de)

References

  1. von den Infotafeln vor Ort


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Kastellbad II Biriciana (Weißenburg)

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